Sonntag, 22. Februar 2015

Deine eigene Reise


"Travel is the only thing you buy that makes you richer."

Zu Reisen ist für den einen eine wunderbare Chance die Welt zu entdecken, fremde Kulturen kennenzulernen oder um Menschen kennenzulernen und damit auch von ihnen zu lernen. Für den anderen ist Reisen vielleicht ein Job der mit Stress verbunden ist, oder sogar eine große Hürde, die fast nicht überwunden werden kann. Viele Menschen haben Angst, sich aus ihrem gewohnten Umfeld herauszubewegen und an fremde Orte zu gehen. Das Fremde zu entdecken ist für den einen etwas wunderschönes, für den anderen ein Grund zur Panik. Aber in beiden Fällen, wird es den Menschen glücklich machen oder zumindest um eine wichtige Erfahrund reicher. In der globalisierten Welt ist es Zeit, ddas eigene Verständnis von Kultur, von dem Eigenen und dem fremden zu hinterfragen. Gibt es diese voneinander abgeschlossenen Kulturen, die sich vielleicht einmal berühren, miteinander kollidieren, jedoch immer voneinander getrennt bleiben? Ist es reine Kommunikation, die zwischen den Kulturen stattfindet, oder ist es vielleicht sogar mehr? Ist es ein Austausch, eine Bewegung über die Grenzen hinweg?

Kulturen, wie sie im romantischen Verständnis abgeschlossen und einander scheinbar feindlich sind, existieren so nicht mehr. Natürlich gibt es große Gruppen von Menschen, die gemeinsame Werte und Normen pflegen, die gleiche rituale befolgen und auch nicht zu vergessen dieselbe Sprache sprechen. Doch ist es nicht viel eher so, dass diese Attribute, die scheinbar Kulturen definieren, mehrfach vorkommen? Dass also die Sprache nicht unmittelbar mit der Kultur oder einer Nation verbunden ist, sondern losgelöst davon existiert?

Kulturen vermischen sich, das Eigene wird fremd, das Fremde ist bekannt und damit auch eigentlich gar nicht mehr fremd. Gehen dadurch Werte verloren? Oder gewinnt nicht vielleicht die eine Gruppe an Weisheit und an Wissen hinzu? Der Streit um genau diese Vermischung ist heute auf der Agenda. Diskussionen um Flüchtlinge, Asyl und um Religionen und Kulturen ist in aller Munde. Und die Meinungen gehen auseinander. Und hier kommen wir wieder zurück zu der Sache mit dem Reisen. Die Vielfalt direkt vor der Nase zu haben, bedeutet für den einen einen unglaublichen Reichtum, die Möglichkeit von anderen zu lernen. Für den anderen bedeutet es die Angst vor Verlust, vor dem Fremden direkt vor der Tür. Aber beide wachsen an dieser Möglichkeit des Dialogs. Vielleicht fehlt nur ein kleiner Wechsel der Perspektive, der zeigt, dass das Fremde vielleicht schon längst das Eigene ist und damit in keiner Weise mehr fremd. (lima)

Dienstag, 17. Februar 2015

Schatz, wir haben Valentinstag verpasst.

Jeder Tag im Jahr hat inzwischen einen ganz besonderen Existenzgrund erhalten. Der Jogginghosen-Tag, der Tag des Kusses, der Tag der Liebe. Natürlich nicht zu vergessen, der Welt Pizza Tag, den manche viel öfter feiern als es eigentlich geplant wäre. Am 14. Februar war Valentinstag. Der Tag an dem Liebe versprüht werden soll, Pralinen im Supermarkt ausverkauft sein sollten und die Blumen- und Schmuckhändler das Geschäft des Jahres machen. Den Liebsten eine Freude machen, am besten mit einer teuren neuen Uhr oder einem überdimensionalen Strauß roter Rosen. Wer sich jedoch am meisten freut ist wie immer die Industrie. Egal ob Valentinstag, Fasching oder Halloween, die Kaufwut schlägt zu und die Wirtschaft freut sich. 

"Da mache ich nicht mit, das ist doch alles nur Kommerz!" ruft da so mancher. Andere sehen den Valentinstag beispielsweise als den einen Tag im Jahr an, an dem man sich bewusst Zeit für die Menschen nimmt, die man liebt. Vielleicht ist es besser, das wenigstens an einem Tag im Jahr zu tun. Besser sicherlich, als es nie zu tun. Trotzdem weiß man im Grunde, dass die Liebe eigentlich jeden tag so groß sein sollte, wie am Valentinstag. Vielleicht nicht mit all den pompösen Geschenken, aber mit dem eigentlichen Gedanken der Liebe. Jeden Tag ein bisschen Liebe. 365 Tage lang. (lima)

Sonntag, 15. Februar 2015

FOMO I The Fear Of Missing Out


Die Angst etwas zu verpassen. Wer nicht gerade meditativ in sich ruht, das eigene Glück weitgehend von äußeren Einflüssen unabhängig macht, kennt das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man nicht dabei ist. Dabei kommt es nicht auf den Anlass an, oder darauf mit wem der Anlass bestritten wird. Es kommt ganz einfach darauf an, ob man dabei ist oder nicht. Facebook, Instagram und Co. erleichtern das leben abseits solcher Ängste nicht. Vor, während und nach dem Anlass wird auch der Daheimgebliebene darüber informiert wie toll die anderen gerade feiern, Eis essen, oder eben die banalsten Dinge tun. Alle Freunde sind am Ende auf dem Party-Selfie, nur man selbst ist nicht dabei. Jetzt gerade beim Anlass Fasching, kombiniert mit der sich ausbreitenden Grippewelle, schlägt die Angst etwas zu verpassen zu. An einem Faschingsabend etwas Weltbewegendes zu verpassen kann den einen oder anderen schon einmal dazu verführen die Grippe mit Mediekamenten zu betäuben und dem Fest trotzdem beizuwohnen. Dass damit die Grippewelle nicht gerade eingedämmt wird, muss an dieser Stelle eigentlich nicht erwähnt werden.

Die Angst etwas zu verpassen macht eigentliche Couch-Potatoes vielleicht zu Party-People aber auch manche Menschen zu etwas, das sie vielleicht gar nicht sein wollen. Zu akzeptieren, dass man bei manchen Events nicht dabei sein kann, vielleicht auch gar nicht will, schenkt Ruhe und Gelassenheit. Denn wer von Termin zu Termin hetzt erleidet vielleicht genau die Erkrankung an der Grippe. Wer sich selbst den Stress bis ans Limit reizt, läuft Gefahr, am Ende komplett ausgebremst zu werden. In Zeiten von Smartphones und meist großer Mobilität scheint der Mensch fast an mehreren Orten gleichzeitig sein zu können. Und mit der Möglichkeit entsteht auch der Druck dies auch wahr zu machen.

Dass es für diese Angst inzwischen einen eigenen Namen (FOMO) gibt, zeigt auch, dass es tatsächlich zu einem ernsten Problem geworden ist. Zur Entschleunigung des täglichen Lebens sollte also auch der Rückzug aus dem zwang überall dabei zu sein. Denn wer nur dabei ist, eigentlich jedoch viel lieber woanders wäre, der wird ganz sicher nicht glücklich. Wer am Ende überall dabei war, jedoch nur bei der Hälfte mit dem Herz, hat Zeit verschenkt, die er sicherlich viel besser hätte nutzen können. Beispielsweise um sich komplett von der Grippeerkrankung zu regenerieren.
(lima)