Sonntag, 11. Oktober 2015

Weltherzschmerz.


Die Welt hat sich vor etwa 75 Jahren in einer sehr dunklen Zeit befunden. Der Himmel über Europa war schwarz und das Leid war unendlich groß. Während des zweiten Weltkrieges lebte man in den meisten Teilen Deutschlands und vielen anderen Ländern in Angst und Schrecken. Viele Menschen haben ihre Heimat verloren, jemanden den sie geliebt haben oder sogar ihr eigenes Leben. Das Leben war zu dieser Zeit wahrscheinlich so schrecklich wie selten zuvor und nie mehr danach. Bis heute. Denn was wir wissen, ist, das was wir jetzt haben. Wir haben unser sicheres Deutschland in einer sicheren EU doch es gibt so vieles, was das bedroht. Und damit ist in keinem Fall der Andrang von Flüchtlingen gemeint. Denn diese Menschen erleben in ihrem eigenen Heimatland eben diesen Krieg, diese dunkle Zeit, die die Menschen auch hier in Europa vor noch nicht einmal 100 Jahren erlebten. Sie fliehen vor der Zerstörung, der Gewalt und dem Sterben und sie haben auch nichts, zu dem sie zurückkehren könnten. Denn beispielsweise in Syrien, haben die meisten Menschen nichts mehr, für das es sich lohnt zu bleiben. Ohne Wasser, ohne Strom, mit toten Freunden und Familienmitgliedern, ohne Arbeit und ohne Zuhause - wer würde dort bleiben wollen? Nein, diese Menschen müssen mit offenen Armen empfangen werden, denn wer ihnen mit Hass entgegentritt tut ihnen unrecht. Wer könnte würde in seinem Heimatland bleiben, wer es nicht kann darf nicht noch mehr dafür bestraft werden. Wenn wir unseren Luxus teilen, dann verlieren wir nur einen Bruchteil und am Ende gewinnt jeder ein bisschen Zufriedenheit. Für Flüchtlinge gilt dieser Glauben an das Gute im Menschen noch, doch für andere Parteien ist es wohl schon zu spät. Was unser friedliches Leben in Wirklichkeit bedroht, ist der Hass in der Welt, den alle von irgendeiner Seite aus in den großen Tops werfen. Die Gegenüberstellung von Ost und West, Russland gegen den Rest der Welt, wohin wird uns das in der Zukunft führen? Während wir heute noch friedlich diplomatische Gespräche führen, kann schon morgen alles anders sein. Denn wie ließe sich ein Krieg auf europäischem Boden ohne Anteil europäischer Länder führen? Die Verflechtungen der Welt erlauben es uns nicht, im Herzen Europas stillzusitzen wenn um uns herum die Welt untergeht. Die Rolle Deutschlands in der Welt allein macht uns zum Teil des großen Ganzen, was auch immer es dann sein mag. All das klingt übertrieben, wenn man die Kämpfe in der Welt als weit entfernt betrachtet. Aber nicht, wenn man weiß, dass in dieser Welt heute, jede Distanz nur ein Katzensprung ist.